Laufzeit | 12/2010 – 11/2011 |
Gefördert durch | Europäische Kommission / GD Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit, Umstrukturierungen, Wohlbefinden bei der Arbeit und finanzielle Beteiligung / Programm Progress |
Problemlage | Umstrukturierungen in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum sind in besonderem Maße abhängig von den agrarpolitischen Rahmenbedingungen. Die Diskussion um die Zukunft der Agrarpolitik in Europa ist ein ständiger Prozess, der im Augenblick wieder mit Hochdruck und im Vergleich zu früheren Reformprozessen mit sehr intensiver gesellschaftlicher Beteiligung geführt wird. Mittlerweile gibt es politische Kräfte, die eine stärkere Bewertung der Beschäftigung und die Einführung sozialer Standards in die Agrarpolitik fordern. Hier haben sich unterschiedliche Strategien herausgebildet. Die klassischen Politikansätze sind die Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit (z.B. Investitionsförderung) sowie die Förderung von Existenzgründungen im Ländlichen Raum (z.B. LEADER-Programme). Beide Strategien sind davon ausgegangen, dass die Förderung von Unternehmen bzw. Existenzgründungen indirekt zu einer Zunahme bzw. Sicherung von Beschäftigung in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum führen. Neu sind Ansätze, bei denen Direktzahlungen entweder an Standardarbeitszeiten landwirtschaftlicher Produktionsverfahren gekoppelt werden, oder an Parameter, die die realen Arbeitskosten widerspiegeln. In der Maßnahme sollen diese Strategien auf ihre Stärken und Schwächen hin bewertet und von Partnern in verschiedenen EU-Staaten diskutiert und aufeinander abgestimmt werden. |
Projektspezifische Aktivitäten | Projektspezifische Aktivitäten der Maßnahme sind:
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Partnerschaften und Netzwerke | Ein wichtiges Ziel des Projektes ist es, Wege, Instrumente und Handlungsmöglichkeiten für Sozialpartner und andere am Prozess beteiligte Verbände zu finden, wie Zielvorstellungen der Europäischen Beschäftigungsstrategie in den Politikbereich der Agrarpolitik einfließen können. Landwirtschaftsgewerkschaften aus den Ländern Tschechien, Österreich, Rumänien sowie der europäische Dachverband der Agrargewerkschaften (EFFAT) sind dafür wichtige Partner im Projekt. Sie sind wichtige Akteure in der gewerkschaftlichen Agrardebatte und haben zum Thema eigene Konzepte (Strategien) für die Verankerung von mehr Beschäftigung in der Landwirtschaft. Für die beteiligten Länder spielt die Beschäftigung in den ländlichen Räumen eine wesentliche Rolle. Gleichzeitig wird von Politikern in den Ländern immer wieder betont, dass finanzielle Förderungen an die Schaffung von Arbeitsplätzen gekoppelt werden sollen. Die beteiligten Gewerkschaften präsentieren ihre strategischen Ansätze für mehr Beschäftigung und soziale Standards in der Agrarpolitik. Darüber hinaus organisieren sie den Sachverstand weiterer Experten aus ihren Ländern.
Projektpartner aus Wissenschaft und Bildung wie das PECO-Institut (DE), das Forum Social Innovation (FR) und das Kasseler Institut für ländliche Entwicklung (DE) übernehmen die inhaltliche Aufbereitung und die wissenschaftliche Begleitung des Projektes. |
Die Partner |
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Ergebnisse und Ziele | Ziel und Ergebnis der Maßnahme ist eine zielgenauere und zwischen den Partnern abgestimmte Strategie zur Durchsetzung beschäftigungsrelevanter Maßnahmen in der Agrarpolitik. Die Ergebnisse sind validierte strategische Ansätze für mehr Beschäftigung im Rahmen von agrarpolitischen Maßnahmen. Sie werden in einem Reader mit Fallbeispielen und Handlungsempfehlungen dargestellt und die Inhalte im Rahmen der Verbreitungsstrategie in die anstehenden Diskussionen eingebracht. Die beteiligten Gewerkschaften, einschließlich der EFFAT sind in wichtigen nationalen und europäischen Gremien vertreten, die über die politischen, strukturellen und inhaltlichen Veränderungen in der Agrarpolitik beraten. Über diesen Weg können die Projektergebnisse direkt in die öffentlichen Fachdiskussionen einfließen. Gleichzeitig verfügen die Gewerkschaften über ein breites Netz an lokalen Akteuren, die auf lokaler und betrieblicher Ebene ihre Erfahrungen weitergeben können. |