Im vergangenen Jahr 2023 hat die Initiative Faire Landarbeit in insgesamt 18 verschiedenen Teams im ganzen Bundesgebiet 47 Feldaktionen durchgeführt und mit vielen mobilen Beschäftigten gesprochen.

Die Grundproblematik, die bei den Fallberatungen mehrheitlich im Vordergrund stand, blieb auch 2023 die deutliche Unterschreitung des Mindestlohns.

Besonders häufig stießen wir dieses Jahr auf fünf weitere Problembereiche:

  1. Die Arbeitszeit wird über die gesetzlich erlaubte Grenze ausgeweitet;
  2. Erntearbeiter*innen, die die sehr hohen Leistungsvorgaben nicht erreichen, werden nach wenigen Tagen mit extrem kurzer Kündigungsfrist entlassen;
  3. Beschäftigten wird der Lohn erst unmittelbar vor ihrer Abreise ausgezahlt;
  4. die Kosten für die Unterbringung in Drei- und Vierbettzimmern, die den Beschäftigten vom Lohn abgezogen werden, sind deutlich überhöht undein effektiver Krankenversicherungsschutz fehlt, sodass sich Saisonbeschäftigte mit riskanten Formen
    der Selbstmedikation bei gleichzeitiger enormer körperlicher Belastung aushelfen.

Positiv bewerten werden kann demgegenüber die teilweise verbesserten Standards bei den Unterkünften und die vermehrte Nutzung von digitalen Arbeitszeiterfassungssystemen.

InitiativeFaireLandarbeit-Saisonbericht2023

Veröffentlicht am 18. April 2024